Erstwähler in Anhalt – erreichen, ernstnehmen, entscheiden lassen

Wenn es heißt „Diskutier mit mir“ will man heute oft ergänzen „… aber mit Anstand!“ Kann das in Zeiten medial aufgewühlten Wahlkampfes gelingen?

Wenn es heißt „Diskutier mit mir“ will man heute oft ergänzen „… aber mit Anstand!“ Kann das in Zeiten medial aufgewühlten Wahlkampfes gelingen? Es kann, wenn man die richtigen Partner, einen Tag Zeit, Ideen und die nötigen Ressourcen hat. Am 7.9. war dann die Aula des Berufsschulzentrums „August von Parseval“ Bitterfeld-Wolfen prall gefüllt mit Angeboten für Schüler*innen, darunter viele Erst- und Jungwähler im Wahlkreis 71 Anhalt. Die für den Tag namensgebende App „Diskutier mit mir“ konnte ausprobiert werden, in ihr wird der Austausch mit Menschen anderer Meinung ermöglicht, ohne das Social Media Mechanismen und Trolle die Sachlichkeit stören. Begleitend informierte eine interaktive Ausstellung zu Meinungspluralismus und Demokratie. Eigene Wahlpräferenzen ließen sich am analogen Wahl-O-Mat der Landeszentrale für politische Bildung herausfinden. Hunderte Klebepunkte zeigten am Ende: Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Workshops zur Wahlplakatgestaltung, zur Verteilung von Haushaltsmitteln oder dem Politikspagat zwischen „echter“ Authentizität und poliertem Image standen wiederholt den Schüler*innen der verschiedenen Ausbildungsgänge und -jahre offen.

Ein Höhepunkt war die Begegnung mit den Direktkandidat*innen der im Bundestag vertretenen Parteien bzw. ihren Stellvertreter*innen. Getreu dem Tagesmotto, konnte direkt diskutiert werden, kein Podium, kein durchmoderierter Fragenkatalog. Jede*r der anwesenden Politiker*innen musste Sachthemen wie bspw. Bildung, Arbeit oder Infrastruktur in seiner persönlichen Reihenfolge priorisieren. Wieso gerade hier Bildung oder Infrastruktur höher eingeordnet wurde – direktes Nachhaken durch die Schüler*innen an den Tischen war jederzeit möglich. Im zweiten Schritt wurden Mittel verteilt, wohin mit mehr Geld? In welchen Bereichen sparen? Mehr Schulden dafür oder diese abbauen? Steuern erhöhen oder senken? Alles, was an Geld ausgegeben werden soll, muss ja auch irgendwo herkommen, da gilt es transparent zu sein! Nach einer kurzen Vorstellung der verschiedenen Haushaltspläne konnten diese aus der Nähe verglichen werden. Parallel hatten auch Schüler*innengruppen eigene Priorisierungen entworfen und Gelder verteilt. Wo finden sich Schnittmengen, wo Unterschiede?

Was bleibt sind eine Vorstellung der Komplexität solcher Überlegungen und die Gewissheit, dass das alles nicht auf einen sprichwörtlich gewordenen Bierdeckel passen kann. Die Partnerschaft für Demokratie Bitterfeld-Wolfen dankt allen beteiligten Akteuren, insbesondere dem „Verein Diskutier mit mir“, der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, dem „Jugendclub 83´e.V.“, den Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld und dem „Sprühlinge e.V.“

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Veranstaltungen
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Fest der Vielfalt 2023

Mit dem Fest der Vielfalt in Wittenberg als Veranstaltung der Partnerschaften für Demokratie im Raum Anhalt möchten wir am 24.06.2023 gemeinsam Vielfalt und queeres Leben feiern und alle einladen, Empowerment und Unterstützung sichtbar zu machen.

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Anmeldung zum Demokratiegespräch "Das Problem mit dem Erinnern: Wie werden Gedenktage vereinahmt?"

Anmeldung zum Workshop "Antisemitismus in der Gegenwart: Erscheinungsformen, Verbreitung und Reaktionen"

(02.12.2021, 18.30-20 Uhr)

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(10.11.2021, 18-20 Uhr)

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(11.11.2021, 18-19.30 Uhr)

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(30.11.2021, 19-20 Uhr)

Workshop: "Zwei Jahre Pandemie – Wie weiter mit der Organisationsentwicklung in Vereinen und Netzwerken?"

Viele Vereine, Initiativen und Netzwerke standen in den letzten beiden Jahren vor enormen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht haben.

Höhepunkte und Veranstaltungen konnten nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, Mitgliederversammlungen wurden digital abgehalten und es fehlte oftmals der so wichtige Austausch auf informeller Ebene von Angesicht zu Angesicht.

Der Workshop reflektiert an Hand von Erfahrungsberichten, wie die Pandemie kurz- und langfristig auf engagierte Strukturen wirkt.

Wir sammeln Strategien, wie und warum es uns dennoch gelingt, unsere Arbeits- und Kampagnenfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Überdies wird der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen und praktischen Tools auch über die Pandemie hinaus geeignet sind, Prozesse des Vereins- und Netzwerkslebens erfolgversprechender zu gestalten.

Anmeldung zum Onlinegespräch "Gesellschaftlich ausgeschlossen. Wie geht barrierearm?"

(18.11.2021, 16.30-18 Uhr)

Anmeldung zum Workshop "Jugendbeteiligung mit Best-Practise Beispiel"

(06.12.2021, 18.00-19.30 Uhr)

Anmeldung zur Demokratiekonferenz 2022

(06.07.2022, 15.30 -20.30 Uhr)

Impulsvortrag und Diskussion: "Sag, wie hältst du es mit dem Krieg?"

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist in Sachsen-Anhalt insbesondere in der russischsprachigen Diaspora ein debattiertes Thema.

Igor Matvieyets ermöglicht Einblicke und Diskussionsanstöße in einen vielschichtigen, aktuellen Diskurs.

Der Input mit anschließender Diskussion beleuchtet folgende Aspekte:

  • Russisch / Ukrainisch / Sowjetisch / Spätaussiedler … wie verstehen sich die Communities?

  • Welche Standpunkte gibt es?

  • Aus welchem Blickwinkel sehen die Friedensethik und -forschung die aktuellen Entwicklungen?

Workshop: "Jugendbeteiligung, aber wie?"

Im Workshop wird die Jugendbeteiligung aus der Perspektive junger Menschen beleuchtet.

An dem Beispiel „Jugendbeirat Bernburg“ wird gezeigt, wie gute Jugendbeteiligung gelingen kann.

Des Weiteren wird darauf eingegangen wie ein Jugendbeteiligungsformat auf sich aufmerksam machen kann und wie die Zusammenarbeit mit der Verwaltung aussehen kann.

Workshop: "Ukrainehilfe zwischen Ehrenamt und Regelstrukturen" – Ein moderiertes Austauschforum

Ehrenamt und Hauptamt sind im Feld der Unterstützung von ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine seit Februar gleichermaßen gefordert, wichtig und aktiv.

Vieles geht Hand in Hand und verzahnt. Manches bietet durch unterschiedliche Strukturen, Möglichkeiten und Einschränkungen aber auch Raum für Verbesserungen

In dem Workshop erhalten Aktive aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, sich zu selbstgewählten Themenschwerpunkten auszutauschen.

Leitgedanken sind dabei:

  • Welche Kooperationspunkte funktionieren, wo besteht Handlungsbedarf?

  • Was kann aus anderen Kommunen, von anderen Akteuren gelernt werden?

  • Wo haben die Aktiven „blinde Flecke“ in Bezug auf die anderen Handelnden?