Demokratiewochen 2023

Der Hintergrund

Gemeinsam engagieren – Erfahrungen austauschen

Mit den “Wochen der Demokratie” bieten Partnerschaften für Demokratie aus der Region Anhalt erneut digitale Workshops und Expertengespräche zu Themen an, die “Dauerbaustellen” des demokratischen Miteinanders im Internet sind.

Wofür würden Sie sich entscheiden? Die Matrix oder doch eher das Kabinett des Dr. Caligari? Beide Filme behandeln Unsicherheit und Scheinrealitäten, welche im Verlauf Zuschauende mit Fragen nach der Echtheit einer uns präsentierten Wahrheit konfrontieren. So verschieden Medien und die entsprechende Ausgestaltung der Themen sind, so eindringlich schwingt die eine Frage nach “Wahrheit oder Lüge” jederzeit mit und avanciert zum Hauptdarsteller beim Betreten digitaler Welten. Die Folgen in der echten (Analogen) Welt sind zunehmende Ausgrenzung und Marginalisierungsprozesse der Opfer bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen für TäterInnen. 24% der Befragten gaben in einer Leipziger Studie von 2022 an, bereits direkt von Beleidigungen, Drohungen und Hasskommentaren im Internet und auf Plattformen Sozialer Medien betroffen zu sein. Zahlen, welche 2019 in vergleichbaren Erhebungen noch bei 8% lagen.

Die Reihe “Wahr? Wahr! WTF?! – Neuland Netz als Dauerbaustelle der Demokratie” zeigt Konsequenzen digitaler Gewalt, klärt Fragen zur digitalen Gefährdung unserer Demokratie und gibt Hilfe beim Erkennen von Falschnachrichten, Bildmanipulationen bis hin zur Digitalen Kopie realer Personen und lotet dabei Schwellen zwischen Hinnahme und Handeln aus? Hierfür lädt das Bündnis “Engagiert in Anhalt” vom 13.11. Bis zum 24.11.2023 zur Digitalen Demokratiekonferenz ein und möchte zu folgenden Themen informieren.

Wie erhalte ich Zugang?

Der Zugang zu den Veranstaltungen ist kostenlos. Die Verlinkungen entnehmen Sie den einzelnen Beschreibungen der Veranstaltungen. Wir freuen uns auf reges Interesse und hoffen ein couragiertes und ansprechendes Programm bieten zu können und bedanken uns vorab bei den ReferentInnen sowie allen Teilnehmenden und Zuhörenden.

Workshops und Gespräche

Wir geben Ihnen gerne einen Überblick über die während der Demokratiewochen 2023 angebotenen Workshops und Gespräche.

Für die Workshops, zu denen uns eine Veröffentlichungserlaubnis vorliegt, stellen wir Ihnen gerne den Mittschnitt bzw. die jeweiligen Begleitunterlagen auf dieser Seite zur Verfügung.

16.11.2023, 17:00 - 18:00 Uhr

Referentinnen: Eva Beute, Anna-Katharina Dhungel

Dass online gerne Wirklichkeiten verdreht, aus dem Kontext gerissen oder verfälscht dargestellt werden, ist mittlerweile bekannt. Eine neue Art dieser Fake News sind Deepfakes. Mittels künstlicher neuronaler Netze können Videos erstellt werden, die nie geschehene Sachverhalte täuschend echt inszenieren. Die Technologie wird dabei vermehrt dazu genutzt Wahlen zu beeinflussen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen oder populistische Strömungen zu verstärken. Mittlerweile spielen sie auch in militärischen Konflikten eine größere Rolle. Wie aber funktioniert die dahinterstehende Technologie? Wie kann ich erkennen, wann der Inhalt eines Videos „echt“ ist? Und was bedeutet diese Entwicklung für unsere Gesellschaft?

Der Workshop behandelt die folgenden Themen:

  • Funktionieren von Deepfakes
  • Anwendungen dieser Technologie und Gefahr für die Gesellschaft
  • Raum für Ihre Fragen

Anna-Katharina Dhungel, M.A., M.Sc., Universität zu Lübeck

Anna-Katharina Dhungel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme an der Universität zu Lübeck. Ihre Forschungsinteressen umfassen u.a. Algorithmen im öffentlichen Sektor, z.B. in Gerichtsverfahren oder bei der Haushaltsaufstellung. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit dem Einsatz von KI-Systemen für Richterinnen und Richter in Deutschland.

Eva Beute, Ass. iur. , Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) & Universität zu Lübeck

Eva Beute ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften an der CAU (gf.) und am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme an der Universität zu Lübeck. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Wirkung neuer Technologien auf das Recht und die Gesellschaft. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf dem staatlichen Einsatz Künstlicher Intelligenz.

21.11.2023, 17:00 - 18:00 Uhr

Referent: Jochen Roose

TikTok ist vor allem unter jungen Menschen eine beliebte Plattform, um sich mit kurzen Filmen unterhalten zu lassen und selbst Inhalte einzustellen. Aber TikTok bietet auch Informationen zu allem Möglichen an. Wie sieht es also mit Politik auf TikTok aus? Die Kürze der üblichen Filme auf TikTok ist eine Herausforderung, um komplizierte Zusammenhänge darzustellen. Dazu hat der Algorithmus von TikTok, der die Inhalte für die Nutzerinnen und Nutzer zusammenstellt, seine Eigenheiten. Und die Nutzerinnen und Nutzer selbst haben Erwartungen an die Inhalte, die sie bei TikTok bekommen. Wie passen da politische Inhalte auf die Plattform? Wie müssen sie aussehen, um viele zu erreichen? Wie verändert das TikTok-Format den Zugang zu politischen Informationen? Und was bedeutet das für unsere Demokratie? Diese Fragen wollen wir – vor dem Hintergrund einer aktuellen Studie – diskutieren?

  • Welche Rolle spielt Politik auf TikTok?
  • Wie finden politische Beiträge auf TikTok eine große Verbreitung?
  • Was erwarten die Nutzerinnen und Nutzer auf TikTok?
  • Was bedeutet Politik auf TikTok für unsere Demokratie?
  • Politik auf TikTok – Ist das gut oder kann das weg?

Dr. Jochen Roose, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Jochen Roose ist Referent für Wahl- und Sozialforschung an der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er arbeitet zu politischen Einstellungen und politischer Öffentlichkeit. In einer aktuellen, nicht-repräsentativen Online-Studie hat er Nutzerinnen und Nutzer zu Politik auf TikTok befragt. Vor seiner Arbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hat er an verschiedenen Universitäten gearbeitet und war unter anderem Professor an der Freien Universität Berlin, der Universität Hamburg und der Universität Wroclaw (Breslau).

ACHTUNG!!! krankheitsbedingt Verschiebung des Termins

NEU: 07.12.2023, 17:00 -18:30 Uhr

Referent: Janusz Zimmermann

„Die sollte man alle ohne Gerichtsprozess an die Wand stellen!!!“ – An diese und ähnlich menschenverachtende oder gewaltverherrlichende Posts auf Facebook, Instagram, TikTok und Co. haben wir uns längst gewöhnt. Wir haben uns leider damit abgefunden, dass das Internet neben Katzenvideos und verlässlichen Nachrichten auch und vor allem ein Ort des Hasses ist.

Was ist Hate Speech und was ist sie nicht? Wer schreibt so etwas warum? Was macht das mit den Betroffenen? Und wie gehen wir damit um?

Diesen Fragen widmet sich unser kleines Online-Seminar, in dem auch Raum für Ihre Fragen ist.

Wir freuen uns auf Sie!

  • Begriffsklärung, Ursachen und Entstehung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hate
    Speech
  • Maßnahmen und Strategien im Umgang mit Hass im digitalen Raum
  • Sensibilisierung für strafrechtliche Tatbestände
  • psychosoziale Ebenen von Hate Speech für Betroffene (Stressgefühl, Ohnmacht, Überforderung, Angstzustände)

Janusz Zimmermann ist Jurist und engagiert sich im Rahmen des Projekts Fairsprechen des Jugendmedienverbands fjp>media, das durch Mittel des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt wird. Nach seiner beruflichen Laufbahn als Rechtsanwalt widmet er sich nun voll und ganz der Vermittlung von Medienkompetenz, der Verankerung demokratischer Grundwerte und der Sensibilisierung für das Thema Hasskommentare im Internet. Dazu hält er zusammen mit seinem als Medienpädagogen tätigen Kollegen regelmäßig Workshops und Fortbildungen rund um das Thema Hass im Netz, Fake News und Verschwörungserzählungen.

Mit Büro in Magdeburg hält er zudem eine Stelle zur kostenfreien Rechtsberatung für Betroffene von Hasskommentaren bereit. Hier begleitet und unterstützt er Betroffene ggf. bis zur Erstattung von Strafanzeigen.

Die Online-Veranstaltung wird nicht aufgezeichnet. Die Präsentation kann nicht weitergegeben werden. Sie erhalten jedoch im Anschluss an die Veranstaltung ein Handout, in dem stichpunktartig die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind.

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Anmeldung zum Demokratiegespräch "Das Problem mit dem Erinnern: Wie werden Gedenktage vereinahmt?"

Anmeldung zum Workshop "Antisemitismus in der Gegenwart: Erscheinungsformen, Verbreitung und Reaktionen"

(02.12.2021, 18.30-20 Uhr)

Sie haben eine Frage, eine konkrete Projektidee oder möchten uns etwas mitteilen?

Dazu können Sie gerne unser Kontaktformular benutzen. Wir melden uns danach so schnell wie möglich bei Ihnen!

Falls Sie lieber gleich persönlich mit uns sprechen wollen, können Sie uns auch gerne direkt kontaktieren.

Die entsprechenden Möglichkeiten finden Sie hier:

Engagiert in Anhalt

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

Wir haben Ihre Nachricht erhalten und melden uns so schnell wie möglich bei Ihnen. 

Für Ihre Unterlagen haben wir Ihnen ebenfalls eine Bestätigungsemail an die von Ihnen eingetragene E-Mailadresse gesendet.

Ihr Team von Engagiert in Anhalt

Anmeldung zum Workshop "Alles bedacht? Haftung im Vereinsrecht"

(10.11.2021, 18-20 Uhr)

Anmeldung zum Workshop "Querdenken - Was tun, wenn der Onkel schwurbelt"

(11.11.2021, 18-19.30 Uhr)

Anmeldung zum Workshop "Aber das stand doch im Amtsblatt? – Bürgerbeteiligung als gemeinsamer Weg von Verwaltung und Bürger*innen"

(16.11.2021, 18-19.30 Uhr)

Anmeldung zum Workshop "Demokratie leben! - digital"

(25.11.2021, 18-19.30 Uhr)

Anmeldung zum Improtheater "Improkratie oder Demotheater – von Stehgreif bis Stocksteif bietet unsere Herrschaftsform doch immer wieder beste Unterhaltung"

(30.11.2021, 19-20 Uhr)

Workshop: "Zwei Jahre Pandemie – Wie weiter mit der Organisationsentwicklung in Vereinen und Netzwerken?"

Viele Vereine, Initiativen und Netzwerke standen in den letzten beiden Jahren vor enormen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht haben.

Höhepunkte und Veranstaltungen konnten nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, Mitgliederversammlungen wurden digital abgehalten und es fehlte oftmals der so wichtige Austausch auf informeller Ebene von Angesicht zu Angesicht.

Der Workshop reflektiert an Hand von Erfahrungsberichten, wie die Pandemie kurz- und langfristig auf engagierte Strukturen wirkt.

Wir sammeln Strategien, wie und warum es uns dennoch gelingt, unsere Arbeits- und Kampagnenfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Überdies wird der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen und praktischen Tools auch über die Pandemie hinaus geeignet sind, Prozesse des Vereins- und Netzwerkslebens erfolgversprechender zu gestalten.

Anmeldung zum Onlinegespräch "Gesellschaftlich ausgeschlossen. Wie geht barrierearm?"

(18.11.2021, 16.30-18 Uhr)

Anmeldung zum Workshop "Jugendbeteiligung mit Best-Practise Beispiel"

(06.12.2021, 18.00-19.30 Uhr)

Anmeldung zur Demokratiekonferenz 2022

(06.07.2022, 15.30 -20.30 Uhr)

Impulsvortrag und Diskussion: "Sag, wie hältst du es mit dem Krieg?"

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist in Sachsen-Anhalt insbesondere in der russischsprachigen Diaspora ein debattiertes Thema.

Igor Matvieyets ermöglicht Einblicke und Diskussionsanstöße in einen vielschichtigen, aktuellen Diskurs.

Der Input mit anschließender Diskussion beleuchtet folgende Aspekte:

  • Russisch / Ukrainisch / Sowjetisch / Spätaussiedler … wie verstehen sich die Communities?

  • Welche Standpunkte gibt es?

  • Aus welchem Blickwinkel sehen die Friedensethik und -forschung die aktuellen Entwicklungen?

Workshop: "Jugendbeteiligung, aber wie?"

Im Workshop wird die Jugendbeteiligung aus der Perspektive junger Menschen beleuchtet.

An dem Beispiel „Jugendbeirat Bernburg“ wird gezeigt, wie gute Jugendbeteiligung gelingen kann.

Des Weiteren wird darauf eingegangen wie ein Jugendbeteiligungsformat auf sich aufmerksam machen kann und wie die Zusammenarbeit mit der Verwaltung aussehen kann.

Workshop: "Ukrainehilfe zwischen Ehrenamt und Regelstrukturen" – Ein moderiertes Austauschforum

Ehrenamt und Hauptamt sind im Feld der Unterstützung von ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine seit Februar gleichermaßen gefordert, wichtig und aktiv.

Vieles geht Hand in Hand und verzahnt. Manches bietet durch unterschiedliche Strukturen, Möglichkeiten und Einschränkungen aber auch Raum für Verbesserungen

In dem Workshop erhalten Aktive aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, sich zu selbstgewählten Themenschwerpunkten auszutauschen.

Leitgedanken sind dabei:

  • Welche Kooperationspunkte funktionieren, wo besteht Handlungsbedarf?

  • Was kann aus anderen Kommunen, von anderen Akteuren gelernt werden?

  • Wo haben die Aktiven „blinde Flecke“ in Bezug auf die anderen Handelnden?